10. September 2016: Würdige Ehrung der Opfer des Faschismus

10. September 2016

Die traditionelle Ehrung der Opfer des Faschismus am zweiten Sonntag im September war auch in diesem Jahr eine würdige Veranstaltung. Bei bestem Sommerwetter hatten sich ca. 60 Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Landkreis auf Einladung des Kreisverbandes der VVN-BdA am Gedenkstein für die Opfer der faschistischen Barbarei eingefunden. Unter den Gästen die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der LINKEN Bettina Fortunato, der Landrat Gernot Schmidt, die Bürgermeisterin von Müncheberg Dr. Uta Barkusky, die stellvertretende Bürgermeisterin von Strausberg Gudrun Wolf und der Vorsitzende der Kreistagsfraktion der LINKEN Uwe Salzwedel. In eindringlichen Worten des Gedenkens erinnerte Dr. Uta Barkusky an die Lehren des antifaschistischen Kampfes und mahnte, den Tendenzen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft konsequent entgegenzutreten. Das sind wir den Opfern des Faschismus schuldig. Im Anschluss an die Ehrung fand in der Kreisgeschäftsstelle der LINKEN eine Filmvorführung und Ausstellungseröffnung statt: Moorsoldaten in Nord-Norwegen. Der Film und die Ausstellung betrachten ein Kapitel der deutschen Geschichte, welches bisher wenig in der Öffentlichkeit stand. Wussten wir doch viel über die Moorsoldaten im faschistischen Deutschland, nicht zuletzt wegen des ergreifenden Liedes mit Ernst Busch, über ihr Leben und ihren Überlebenskampf. Aber Moorsoldaten in Norwegen? Den Autorinnen des Films ist es zu danken, dass wir einen Blick auf das Schicksal dieser Menschen werfen können. Gerit Ziegler aus Berlin und Sinje Kätsch, aufgewachsen in Schleswig Holstein, haben sich wegen ihrer persönlichen Familiengeschichte zusammengefunden und der Nachwelt dieses filmische Denkmal geschaffen, in dem sie mit den letzten noch lebenden Zeitzeugen Geschichte erlebbar machten. Die Ausstellung mit Bildern von Sinje Kätsch zeigen ihre persönlichen Vorstellungen, unter welchen grausamen Bedingungen diese Menschen, unter ihnen ihr wegen kommunistischer Überzeugungen eingesperrter Großvater, in den Lagern um das nackte Überleben kämpften. Die Bilder, die in ihr entstanden, bannte sie mit Farben auf Leinewand und es entstanden beeindruckende künstlerische Arbeiten, die den Betrachter das Grauen des Lageralltages spüren lassen. Film und Bilder werden den Teilnehmern an der Veranstaltung unvergessen bleiben. Ich lade alle Mitglieder des Stadtverbandes der LINKEN ein, im Rahmen ihrer Basisgruppenarbeit diese Ausstellung, die noch einige Wochen zu sehen sein wird, zu besuchen.

Autor: Wolfram Wetzig, Kreisvorsitzender der VVN-BdA Märkisch Oderland