Bericht: Gesamtmitgliederversammlung am 29. Mai 2021
4. Juni 2021
Am 29. Mai 2021 traf sich unser Kreisverband zur Mitgliederversammlung in Strausberg. Dank der sich entspannenden Pandemielage war es uns möglich, in Präsenz zu tagen und so kamen 15 der aktuell 29 Mitglieder zusammen. Die Begrüßung durch unseren Kreisvorsitzenden Wolfram Wetzig fiel entsprechend herzlich aus. Gleich zu Beginn ging es um den – auch im Saal sichtbaren – Wandel unseres Kreisverbandes, welcher größer und vor allem deutlich jünger geworden ist. Das wurde insbesondere von unseren älteren Mitgliedern mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Wetzig betonte auch, wie wichtig der Kontakt zu den hochbetagten und verdienstvollen Mitgliedern im Kreisverband sei, die zum größten Teil leider nicht an der Versammlung teilnehmen konnten.
Als Schwerpunkte unserer Aufgaben benannte Wetzig die Gedenkarbeit, die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der Vereinigung und die Erhöhung der Aktivitäten im Antifa-Bereich. Diese Vorhaben wurden in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich umgesetzt, wie eine Aufzählung unserer Aktivitäten aufzeigte. Insbesondere hervorzuheben sind neben den traditionellen Gedenktagen zwei Veranstaltungen: zum einen die Gedenkkundgebung zum 1. Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau am 19. Februar 2021 in Strausberg mit rund 70 Teilnehmenden, die wir gemeinsam mit der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BorG) veranstalteten. Zum anderen der 76. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, den wir in Kooperation mit der Partei DIE LINKE als einen interaktiven Gedenkspaziergang in Strausberg umsetzen konnten. Hier wurde von den anwesenden Mitgliedern betont, dass dies mit rund 150 Teilnehmenden und zahlreichen Interessierten aus dem Landkreis und darüber hinaus, sowie Strausberger*innen und Passant*innen eine besonders erfolgreiche und gelungene Veranstaltung war.
Eine ebenso sehr erfreuliche Neuerung sind die antifaschistischen Gedenkwanderungen, die 2020 das erste Mal von Mitgliedern unseres Kreisverbandes im Gamengrund aufgrund des immensen Interesses gleich zweimal durchgeführt wurden. Auch in diesem Jahr stehen weitere Gedenkwanderungen an. Mit den antifaschistischen Gedenkwanderungen wurde ein Veranstaltungsformat initiiert, das anderenorts in Deutschland, sowie in Italien, Spanien und Frankreich schon seit Jahren praktiziert wird: ein- und mehrtägige Wanderungen antifaschistisch orientierter Naturfreund*innen zu Gedenkorten des antifaschistischen Widerstandes oder auf den Spuren der Widerstandskämpfer*innen.
Eine weitere Neuerung ist die Brandenburg-Seite in der Zeitschrift des Bundesverbandes antifa – der Mitgliederzeitschrift der VVN-BdA, die wir und andere Kreisverbände aus Brandenburg seit geraumer Zeit monatlich mitgestalten.
An zahlreichen Protesten gegen die AfD waren unsere Mitglieder ebenso beteiligt, wie an Aktionen gegen die teils antisemitischen und verschwörungsideologischen Coronaproteste in Märkisch-Oderland.
Hervorzuheben ist außerdem noch die Aktion des Landesjugendringes Brandenburg zur Kennzeichnung von Orten faschistischer Verbrechen, an der wir uns beteiligt haben. Mit dieser Aktion und der damit verbundenen Berichterstattung erfuhren viele Strausberger Einwohner*innen, dass es in Mitten der Stadt, in der Hegermühlenstr./Ecke Elisabethstr. ein Außenlager des KZ Sachsenhausengegeben hat. Im Rahmen der gleichen Aktion wurde der Gedenkstein für die Zwangsarbeiter*innen am Eingang zum WSE-Gelände zurück in die öffentliche Erinnerung gerufen. Auch hier planen wir ein langfristiges Engagement mit dem Ziel, dort einen würdigen Ort des Gedenkens zu schaffen.
Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, konnte Wetzig unseren ersten Mitglieder-Stammtisch im Juli ankündigen, zu dem unser Mitglied Niels-Olaf Lüders (Bundestagskandidat für DIE LINKE) eingeladen ist, um über die antifaschistische Gedenkarbeit der Partei zu berichten.
Im Anschluss an Wetzig berichtete Samuel Signer, der als Delegierter am 7. Bundeskongress der VVN-BdA teilnahm, von eben jenem. Er benannte den Austausch auf Bundesebene als besonders wertvoll und begrüßte die Öffnung der Aktivitäten und Ansprache aller Generationen.
Im Anschluss an die Diskussion zu den Berichten und weiteren Informationen aus dem Landkreis, wurde ein neuer Kreisvorstand gewählt, der zahlenmäßig nun etwas breiter aufgestellt ist, um die zunehmenden Aktivitäten auf mehreren Schultern zu verteilen. Alle zeigten sich einstimmig in der Wahl und so konnte der neue fünfköpfige Vorstand, bestehend aus Kira Güttinger (Öffentlichkeitsarbeit), Nils Weigt (Finanzen), Carsten Wenzel (Vertreter im Landesausschuss), sowie Samuel Signer und Wolfram Wetzig als Sprecher des Kreisvorstandes, offiziell begrüßt werden.
Wir freuen uns auf die weitere enge Zusammenarbeit und sind gespannt auf die geplanten Projekte und Umsetzungen.