Leserbrief zu: „Eine weiße Fahne auf dem Rathaus“ MOZ vom 10. Mai 2021
17. Mai 2021
Ich empfand es als eine sehr gelungene, den Corona-Bedingungen angepasste, würdige Veranstaltung. Die Organisatoren des Stadtverbandes der Partei DIE LINKE. hatten die Abstandsregeln im Auge und den zahlreichen Teilnehmern des Gedenkspazierganges, unter ihnen sehr viele Menschen im Alter um die 30, wurden an den Audiostationen vier verschiedene Aspekte der Befreiung vom Faschismus geboten. Mit ausgewählten Texten wurde an das Wirken von Georg Kurtze erinnert und Häftlinge des KZ Wulkow schilderten ihre Gedanken beim Vorrücken der Roten Armee. Ein militärischer Lagebericht aus den Tagen der Befreiung von Strausberg vermittelte historische Fakten und am OdF-Ehrenhain erklang die mahnende Stimme von Esther Bejerano, der Ehrenvorsitzenden der VVN-BdA und Überlebenden der KZ Auschwitz und Ravensbrück. Sie verlas ihren Brief an die Bundesregierung vom Mai vorigen Jahres und mahnte, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen: der 8. Mai muss endlich zu einem gesetzlichen Feiertag gemacht werden. Das Verlesen dieses Briefes und die dazu ausgewählte Musik waren der emotionale Höhepunkt des Gedenkspazierganges. Viele Teilnehmer verweilten dann am OdF-Ehrenhain und ließen das Gehörte nachwirken. Für die jungen Mitglieder des Kreisverbandes der VVN-BdA MOL, die mit sehr viel Aufwand die Musik ausgewählt und die Texte eingesprochen hatten, war das große Interesse an der Teilnehmer an den Audiovorführungen, die im Übrigen technisch perfekt dargeboten wurden, eine besondere Anerkennung und macht ihnen Mut, auch zukünftig einen Beitrag zur antifaschistischen Bildung zu leisten.
Wolfram Wetzig
Strausberg